Berliner CDU und SPD verlieren in Umfrage: Schwarz-Rot ohne Mehrheit – AfD legt deutlich zu
Zwei Jahre nach Beginn der schwarz-roten Koalition in Berlin sind CDU und SPD deutlich von einer Mehrheit entfernt. Wenn am nächsten Sonntag Abgeordnetenhauswahl wäre, kämen die beiden Parteien gemeinsam nur noch auf 39 Prozent der Stimmen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Tagesspiegel.
Sowohl Christ- als auch Sozialdemokraten würden demnach im Vergleich zur vergangenen Wahl 2023 in der Wählergunst klar an Stimmenanteilen verlieren. Zwar bleibt die CDU in der Umfrage mit 24 Prozent mit Abstand stärkste Kraft, verliert zur Wahl jedoch mehr als vier Prozentpunkte (28,2 Prozent).
Auch die Grünen verlieren in Berlin
Ähnlich groß fällt der Verlust bei der SPD aus. Die Sozialdemokraten büßen im Vergleich zur Abgeordnetenhauswahl 2023 – ihrem schlechtesten Ergebnis aller Zeiten – in der Umfrage nochmals drei Prozentpunkte ein und landen nur noch bei 15 Prozent.
Mit jeweils 16 Prozent gleichauf auf Rang zwei stehen in der Erhebung die Grünen und die AfD. Während der Wert für die Grünen einen Verlust von mehr als zwei Prozentpunkten gemessen am Ergebnis der Abgeordnetenhauswahl bedeutet, kann die AfD deutlich zulegen. Im Vergleich zur letzten Wahl liegt das Plus der Partei bei sieben Prozent.
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Wäre am Sonntag Abgeordnetenhauswahl, käme der Umfrage zufolge auch das neu gegründete BSW aus dem Stand auf sieben Prozent der Stimmen. Die FDP würde mit nur drei Prozent erneut an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

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Die Linke wiederum kann von ihrem Überraschungserfolg bei der Bundestagswahl auf Landesebene bislang nur bedingt profitieren. Beim Wahlgang im Bund Ende Februar wurde die Partei mit 19,9 Prozent stärkste Kraft. In der aktuellen Umfrage zur Abgeordnetenhauswahl kommt sie auf 13 Prozent und damit kaum mehr als bei der letzten Berlin-Wahl (12,1 Prozent). Für die Civey-Umfrage wurden im Zeitraum vom 8. bis 22. April 2025 gut 3000 Personen befragt.
Viele Koalitionen in Berlin kaum möglich
Bliebe es bei der Wahl im Herbst 2026 den Ergebnissen der Erhebung, drohten der Berliner Politik schwierige Koalitionsverhandlungen. Für kein Zweierbündnis dürfte es rechnerisch reichen.
Möglich wäre hingegen eine Kenia-Koalition aus CDU, Grünen und SPD. Gemeinsam kommen die Parteien auf 55 Prozent. Offen scheint, ob auch ein links-grünes Dreierbündnis aus Grünen, SPD und Linke im Parlament auf eine Mehrheit kommen würde. Gemeinsam erhalten die drei Parteien des linken Spektrums nur 44 Prozent in der Umfrage. In diesem Fall gäbe es zu einer Koalition aus CDU, SPD und Grünen keine Alternative.
Die schwarz-rote Koalition unter Führung der CDU kam nach der Wiederholungswahl am 27. April 2023 mit der Wahl von Kai Wegner zum Regierenden Bürgermeister ins Amt. Sie löste das zuvor regierende rot-grün-rote Bündnis von Franziska Giffey (SPD) ab. Die nächste Abgeordnetenhauswahl soll planmäßig Ende September 2026 stattfinden.