Reaktion auf „schikanöse“ Zölle gegen China: Post in Hongkong schickt keine Waren mehr in die USA
Vor dem Hintergrund des Handelskonflikts mit den USA hat die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong den Warenversand in die Vereinigten Staaten ausgesetzt.
Sendungen auf dem Land- und Seeweg würden sofort ausgesetzt, wie die Hong Kong Post mitteilte. Ab 27. April soll demnach auch der Luftpostdienst in die Vereinigten Staaten eingestellt werden.
Begründet wird der Schritt mit den „schikanösen“ US-Zöllen. „Die USA verhalten sich unvernünftig, tyrannisieren und erheben missbräuchlich Zölle“ hieß es.
Beim Versand von Waren in die USA müssten sich die Hongkonger darauf einstellen, „aufgrund der unangemessenen und tyrannischen Maßnahmen der USA exorbitante und unangemessene Gebühren zu zahlen“, erklärte die Hong Kong Post.
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Sie selbst werde „definitiv keine sogenannten Zölle im Namen der USA einziehen“, teilte die Post weiter mit. Postsendungen, die nur Dokumente, aber keine Waren enthielten, seien von den neuen Maßnahmen nicht betroffen.
Die Sonderverwaltungszone Chinas wurde einer Mitteilung der US-Regierung von Präsident Donald Trump zufolge mit denselben Zöllen belegt wie die Volksrepublik.
Hohe Aufschläge auch auf kleine Sendungen aus China
Trump hatte Anfang April neben den Zöllen auf Warenimporte durch Großhändler auch die Aufschläge auf kleine Sendungen aus China massiv erhöht.
Er verhängte damit zunächst einen Zollsatz in Höhe von 30 Prozent des Warenwerts oder pauschal 25 Dollar, ab dem 1. Juni sollte die Pauschale auf 50 Dollar steigen. Der Satz galt für Lieferungen mit einem Warenwert unter 800 Dollar, die lange gänzlich von Zöllen ausgenommen waren.
Mit der weiteren Eskalation des Handelsstreits sollen die Zölle für kleine Paketsendungen nun ab dem 2. Mai von 30 auf 90 Prozent steigen, wie aus einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Dekret hervorgeht. Die alternative Pauschale steigt demnach am 2. Mai auf 75 Dollar und am 1. Juni auf 150 Dollar.
Die Ausnahmeregelung für kleine Pakete stand schon länger in der Kritik. Davon profitierten vor allem die in China gegründeten Online-Plattformen Shein und Temu. Nach Angaben des US-Zolls ist der Wert zollbefreiter Pakete in den vergangenen Jahren stark gestiegen. (Reuters, dpa, AFP)